Das war der Deutschsommer 2024
Ein Rückblick in Bildern
Schön war's! Es wurde viel gelernt, gequatscht, gelacht und auch neue Freundschaften wurden geschlossen. Toll, was ihr alle geleistet habt in diesen 3 Wochen. Wir hatten eine schöne Zeit mit euch und freuen uns sehr über eure Fortschritte. Dann genießt noch den Rest der Ferien – und dann viel Erfolg für die kommende Klasse 4!
Großes Deutschsommer-Theater im Westfalen Forum
Deutschsommer-Kinder feiern erfolgreichen Abschluss
Mit einer Theateraufführung vor Eltern, Großeltern und Geschwistern ist der Deutschsommer Münster der Stiftung Bürgerwaisenhaus zu Ende gegangen. 53 Kinder aus 17 Grundschulen sind vor drei Wochen in den Deutschsommer gestartet. 50 Kinder haben bis zum Schluss erfolgreich mitgemacht und auch den abschließenden Sprachtest mitgeschrieben.
Der Sprachtest wird vor dem Deutschsommer und am Ende des Deutschsommers mit den Kindern gemacht, so dass ein direkter Vergleich möglich ist. „48 der 50 Kinder haben sich im zweiten Sprachtest verbessert und das zum Teil sehr deutlich. Zwei Kinder konnten sogar ihre Punktzahl aus dem ersten Test verdoppeln“, erzählt Martina Kreimann von der Stiftung Bürgerwaisenhaus. „Großartig, wie die Kinder das geschafft haben!“
Deutsch im Deutschsommer ist aber viel mehr als Lesen, Schreiben und Grammatik. Ziel des Deutschsommers ist es, mit spielerischem Lernen und vor allem mit Theaterpädagogik die bildungssprachlichen Deutschkenntnisse der Kinder zu verbessern. Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ ist nicht nur die Lektüre im Deutschsommer, sondern auch Inspiration für die Theaterszenen, die die Kinder am Abschlusstag auf die Bühne gebracht haben.
Rückblick Deutschsommer 2024
Mit 53 Drittklässlern aus 17 Grundschulen ist der mittlerweile achte Deutschsommer Münster zu Ende gegangen. Mit Deutschunterricht, Theaterspiel und viel Spaß wurden die Kinder für die wegweisende vierte Klasse fit gemacht.
Viele unterschiedliche Kulturen prägten auch in diesem Jahr wieder den Deutschsommer. Ein Drittel der Kinder ist in Deutschland geboren. Von den Kindern, die nicht in Deutschland geboren wurden, kommen die meisten aus Syrien, der Ukraine, dem Irak, dem Iran und aus Afghanistan. Ob für die Kinder Deutsch Erst- oder Zweitsprache ist, spielt im Deutschsommer keine Rolle.
Auch 2024 wurden die Lernferien wieder von der Stiftung Piepenhorst und der Westfalen Gruppe gefördert.
Das Deutschsommer-Team 2024
Vier Deutschsommer-Klassen gab es in diesem Jahr. Drei Fachkräfte für Deutsch, Theater und Pädagogik arbeiteten in jeder Klasse und haben die Kinder gut angeleitet und beim Lernen unterstützt.
Das Team sorgte dafür, dass die Kinder zusammen lernen und zusammen wachsen, denn der Deutschsommer fördert neben der Sprache auch die Persönlichkeitsbildung.
Der Deutschsommers endete wieder mit einer Theateraufführung in der Veranstaltungshalle der Westfalen AG.
Das Deutschsommer Tagebuch
Montag, 8. Juli 2024
Los geht’s!
Heute ist für 53 Kinder aus Münster nicht nur der erste Ferientag, sondern auch der erste Tag im Deutschsommer. Deutschsommer, das bedeutet 3 Wochen spielerisches Lernen deutscher Grammatik und theaterpädagogische Übungen und Entwicklung einer eigenen Theateraufführung zu der Lektüre „Ronja Räubertochter“.
Die Kinder aus 16 Nationen können sich außerdem auf zahlreiche Spiele, Ausflüge, Schatzsuchen und natürlich jede Menge Spaß freuen.
Am ersten Tag haben sich die Kinder, die auf 17 verschiedene Grundschulen gehen, und die 14 Teamerinnen an 10 Stationen und mit Gruppenspielen kennengelernt. Anschließend ging es in die vier Gruppen, wo Räubersteckbriefe geschrieben wurden und bereits die erste Schatzsuche zum Kennenlernen der Räumlichkeiten stattfand.
Dienstag, 9. Juli 2024
Zwischen Wald und Kameras
Heute Morgen haben sich die ersten Gruppen auf den Weg gemacht, den nahegelegenen Wald zu entdecken, Materialien zu sammeln und das Kapitel „Ronja im Wald“ zu lesen.
Anschließend hatten wir Besuch von der Zeitung und dem Fernsehen, die mit vielen Kameras gekommen waren. Es wurden viele Fotos und Videos gemacht, während wir die Wortarten kennengelernt und gemeinsam theaterpädagogische Übungen zum Thema „Gefühle“ durchgeführt haben.
Mittwoch, 10. Juli 2024
Ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
Am dritten Tag des Deutschsommers drehte sich alles um das Konjugieren. Mit Hilfe des "Verbenzuges" lernten wir den Infinitiv im Bahnhof kennen, den Wortstamm als Lokomotive und die Endungen in den Waggons. Anschließend haben wir Vebenpantomime gespielt und suchten versteckte Verben auf dem Schulhof, um sie gemeinsam zu konjugieren.
Auch das Theater kam nicht zu kurz. Bei unseren Räuberproben stellten wir verschiedene Räubercharaktere in Standbildern dar und sangen Schlaflieder in mehreren Sprachen, um die kleine Ronja in den Schlaf zu wiegen. Wir haben festgestellt, dass man nicht unbedingt viele Requisiten benötigt. Wir haben das Baby, die Bäume, den Wind und und die Schlucht mit unseren Ronjabüchern dargestellt.
Damit wir als Team noch mehr zusammenwachsen, hatten wir die Aufgabe ein Moor gemeinsam mit kleinen Plättchen zu überwinden - ohne, dass jemand hineinfällt. Diese Aufgabe konnten wir natürlich gemeinsam lösen!
Donnerstag, 11. Juli 2024
Heute knallt es!
Aus den letzten Tagen sind uns Regen, Blitz und Donner gut bekannt. Aber wie können wir diese Phänomene und die dabei empfundenen Gefühle mit unserer Sprache, Instrumenten und unserem Körper auf die Bühne bringen? Das haben wir gemeinsam mit unseren Schauspiellehrerinnen lautstark ausprobiert und geübt.
Im Deutschunterricht stand weiterhin das Konjugieren von Verben im Mittelpunkt. Natürlich ist es in der deutschen Sprache so, dass es eine Menge Verben gibt, die sich nicht mit den gestern gelernten Regeln konjugieren lassen. Das Konjugieren der starken Verben haben wir mit einer Schatzsuche geübt. Als wir alle starken Verben konjugiert und somit alle Aufgaben gelöst hatten, fanden wir Eintrittskarten für ein Theaterstück für morgen in der Schatztruhe. Wir freuen uns schon darauf!
Freitag, 12. Juli 2024
Vorhang auf und Bühne frei für Don Kidschote
Als die Kinder aus den Taxis stiegen, streckten sie den Teamerinnen gleich ihre Eintrittskarten entgegen. Denn heute kam das Theater zu uns. Christoph Bäumer sollte als Don Kidschote Ritter werden und machte sich auf die Suche nach seinem Knappen Sancho Panza und damit auch nach sich selbst. Auf seinem Abenteuer musste er sich gegen feuerspeienden Drachen, aufgeblasenen Staubsaugern und einzigartigen Sonnenschirmen beweisen. Don Kidschote nahm uns mit interaktiven Bewegungen und vielen Aufgaben mit auf seinen Kampf für Freundschaft, Liebe und Fantasie. Wir hatten alle eine Menge Spaß und kamen begeistert aus der Aufführung.
Im Anschluss gab es noch verschiedene gruppenübergreifende Angebote. Es wurden Laken mit einem Wald und einer Burg bemalt, in einem Fußballturnier um den Sieg gekämpft, verschiedene Minispiele gespielt und sich mal so richtig entspannt.
Montag, 15. Juli 2024
Das Verb ist Chef im Satz
Mit diesen Sätzen sind wir heute morgen gestartet. Wir haben uns je ein Satzteil geschnappt und uns entsprechend der Möglichkeiten umgesetzt. Eine Sache ist uns schnell aufgefallen, dass Kind mit dem Verb ist immer sitzen geblieben. Also war klar, dass das Verb im Deutschen immer an der 2. Stelle sitzt bzw. steht, es ist also der Chef im Satz. Dies haben wir noch gemeinsam mit Spielen und Arbeitsblättern geübt.
Im Theater haben wir weiter an unserem Rap gearbeitet. Was rappen wir da eigentlich? Und welche Emotionen passen zu einem Rapper und zu unserem Songtext?
Zum Abschluss haben wir wieder gemeinsam getanzt und uns mit einem kräftigen "Hey Concana" verabschiedet.
Dienstag, 16. Juli 2024
Wasserspiele und Wassereis
Wer viel lernt und übt, braucht auch Pausen. Die haben wir uns heute genommen. Zuerst gab es eine Challenge unter den Gruppen. Welche Gruppe schafft es in 3 Minuten mehr Wasser von einem Eimer in den anderen Eimer mit Hilfe einer Becherschlange zu transportieren? Mit viel Spaß und Motivation kämpften alle Gruppen um den Sieg, den sich Gruppe gelb und blau ergatterten. Als Belohnung und Abkühlung gab es im Anschluss für alle Wassereis.
So langsam kommen wir schon in die heiße Phase für unser Theaterstück. Wir basteln an finalen Besetzungen und Szenen. Dazu haben wir uns heute die ersten sieben Kapitel von Ronja Räubertochter genau angeschaut und die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst. Die blaue Gruppe hat sich für eine Szene am Höllenschlund entschieden und angefangen, diesen für die Bühne zu basteln.
Mittwoch, 17. Juli 2024
Wilde Bühnenkämpfe
Die gelbe Gruppe hat sich für die Aufführung eine Räuberszene überlegt. Und was machen Räuber? Nach den Aussagen von Audrey und Fatima singen, schreien, klauen und kämpfen Räuber. Das Kämpfen haben wir heute nochmal intensiv geübt. Wie reagiere ich auf einen Tritt oder einen Schlag, dass es echt aussieht, obwohl ich überhaupt nicht berührt werde.
Im Deutschunterricht wurde es heute laut. Zu ausgewählten Liedern haben wir uns durch den Raum bewegt. Jeder von uns hatte eine Karte in der Hand. Beim Stoppen der Musik haben wir versucht, einen passenden Partner zu finden, dessen Wörter zusammenpassen. Denn "wegschlafen" oder "mitschlafen" passt nicht zusammen. Aber "einschlafen" war ein Treffer. Als wir dann mit unseren gefundenen Wörtern Sätze bildeten, mussten wir uns wieder trennen. Denn bei trennbaren Verben steht nur ein Teil des Verbs an zweiter Stelle, während der andere weiter hinten im Satz steht.
Donnerstag, 18. Juli 2024
Wir sind ein Team!
Heute stand während des gesamten Tages das Team im Vordergrund. Im Deutschunterricht stand eine Schatzsuche auf dem Plan. An unterschiedlichen Orten mussten wir Fragen beantworten. Dabei wurde zum Beispiel gefragt, welcher Teil des Wortes sich beim Konjugieren nicht verändert oder welche Besonderheiten Nomen haben. An einem anderen Ort mussten wir Satzteile ordnen, um eine geheime Botschaft zu entschlüsseln. Schlussendlich wurde gemeinsam als Team jede Aufgabe gelöst und der Weg zum Schatz gefunden.
Im Theater wurden heute in den Gruppen gezielt die Anfangs- und Endbilder geübt. Wir haben hin und hergeschoben, bis alle 15 Kinder einen gut sichtbaren Platz auf der Bühne gefunden haben. Jetzt heißt es für uns, diese Aufstellung merken und weiter an den Szenen, unserer Sprache, unserer Mimik und Gestik arbeiten und feilen.
Freitag, 19. Juli 2024
Auf in den Zoo
Heute stand ein Highlight des Deutschsommers an; ein Ausflug in den Allwetterzoo Münster. Die Kinder durften sich Gruppenpartner wünschen und so starteten wir in 6 Kleingruppen als erste Besucher in den Zoo.
Besonders gut gefallen hat uns der Streichelzoo mit den Ziegen. Wir haben gesehen, wie eine kleine Babyziege bei ihrer Mama genuckelt hat. Und auch unter Ziegen gibt es manchmal Streit, denn einmal kämpften zwei Ziegen.
In unserer Erinnerung werden auch die Fütterungen der Lori und der Elefanten bleiben. Den Elefanten durften wir selber Gemüse hinhalten und die Elefanten haben sich das mit dem Rüssel geschnappt und sich in den Mund gesteckt. Das war ein ganz witziges Gefühl an den Händen.
Natürlich durfte ein Besuch auf dem Spielplatz und ein Eis zum Abschluss des tollen Tages nicht fehlen.
Montag, 22. Juli 2024
Auf in die letzte Woche
„Was hast du am Freitag im Zoo erlebt?“ „Was hast du am Wochenende unternommen?“ Mit diesen Fragen sind die Gruppen in die letzte Woche des Deutschsommers gestartet, denn im Deutschunterricht steht diese Woche noch das Perfekt auf dem Plan. Wir haben verschiedene Sätze gebildet und überlegt, wann wir eine Form von sein und wann wir eine Form von haben benutzen. Um das Perfekt zu üben durften wir uns ganz viele Geschichten aus unserem Leben und unserer Schule erzählen. Zudem haben wir noch ein Puzzle dazu gemacht.
Bei dem schönen Wetter haben wir in unseren Pausen Fußball gespielt, an unserer Baustelle weitergearbeitet, unseren Kuscheltieren den Schulhof gezeigt oder wir sind auf dem Klettergerüst geklettert.
Dienstag, 23. Juli 2024
Drunter und Drüber
Beim Blick in die Gruppenräume hat man sich heute gefragt, warum Slvina im Regal liegt? Warum steht Dmytro auf dem Tisch und warum sitzt Yaroslav unter dem Stuhl? Wir haben die verschiedenen Präpositionen geübt. Nachdem wir ein Ratespiel gemacht haben, indem wir die Positionen der Kinder beschrieben haben, haben wir Fotos gemacht, anhand derer die verschiedenen Präpositionen deutlich werden.
Im Theater fanden heute die ersten Aufführungen mit Publikum statt. Immer 2 Gruppen haben sich gegenseitig ihre erarbeiteten Szenen gezeigt. Es war total spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse der Gruppen geworden sind. Nach einem verdienten Applaus gab es Lob und Tipps zur Verbesserung der Szenen oder Darstellung auf der Bühne.
Mittwoch, 24. Juli 2024
1…2…3… und Action
Alle auf Position? Musik ab. Aus den Boxen ertönt „Warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich?“. Zwei grimmig schauende Jungs schreiten aufeinander zu, bis … sie von einer Regisseurin unterbrochen werden, weil sie es mal wieder anders haben will. So begannen heute morgen die Proben. Wir haben heute besonders auf unsere Lautstärke und dem Blick zum Publikum geachtet. Denn teilweise sind wir mit über 10 Kindern auf der Bühne, da ist es gar nicht so leicht, dass immer alle gut sichtbar sind.
Im Deutschunterricht haben wir nochmal fleißig alle gelernten Inhalte wiederholt, damit die auch wirklich sitzen. Wortarten, Artikel, Pronomen, Verben konjugieren, Sätze im Präsens und im Perfekt bilden und Präpositionen. Da sind einige Themen in 2,5 Wochen zusammengekommen.
Donnerstag, 25. Juli 2024
Der letzte Feinschliff
Heute war schon unser letzter Tag in der Marienschule in Roxel. Gestartet haben wir mit dem Sprachtest „Der kleine Sprachtest“, bei dem die Kinder zeigten, was sie aus den letzten drei Wochen mitgenommen haben. Natürlich haben alle Kinder dies gut gemeistert und sie zeigten großartige Verbesserungen.
Anschließend wurde es nochmal richtig spannend, die Generalprobe stand an. Steffi und Johanna hatten noch einiges an Kostümen besorgt. So tummelten sich zig Räuber in der Aula bis das Licht aus ging und der Gong erklang. Alle liefen auf ihre Plätze und wurden still. Vieles hat schon richtig gut geklappt. Wir sind schon sehr gespannt auf morgen und freuen uns riesig!
Freitag, 26. Juli 2024
Das große Finale
Der letzte Tag startete nochmal mit einem Ausflug. Es ging ins Kino in den Film „Alles steht Kopf 2“.
Anschließend wanderten wir zu der Westfalen AG. Dort angekommen haben wir unsere Kostüme angezogen und eine letzte Probe gemacht. Nachdem alles für die Aufführung stand, haben wir uns die Hot Dogs von der Westfalen AG schmecken lassen.
Endlich war es so weit. Unsere Eltern, Familien und Freunde trudelten ein und die Halle füllte sich. Alle gingen auf ihre Positionen und machten sich bereit. Martina begrüßte die Gäste und dann ging es los. Wir zeigten mit voller Freude unsere Szenen. Das Publikum war begeistert und schenkte uns einen riesigen Applaus. Bei Kaffee und Kuchen wurden nette Gespräche geführt und sich ein letztes Mal verabschiedet und mit den Taxis nach Hause gefahren.